Herzlich Willkommen im RESIST-Studienbereich!

Auf diesen Seiten informieren wir Sie über unsere RESIST-Kohorte, mit deren Daten wir die individuelle Anfälligkeit gegenüber Infektionen besser verstehen wollen, um sie gezielter behandeln zu können. Zudem präsentieren wir Ihnen eine Übersicht über die weiteren Kohorten – stetig wachsende Gruppen von Menschen mit derselben Erkrankung – , auf deren Daten wir zurückgreifen. Viele dieser Kohorten wurden für andere unabhängige Projekte erstellt und stehen uns zur Verfügung, einige wurden in Vorbereitung des RESIST-Forschungsantrags inititert.

Kohorten sind die Datenbasis für unsere Forschung

Außer der RESIST-Kohorte gibt es weitere Kohorten – Gruppen von Personen, die zum Beispiel eine bestimmte Erkrankung haben (beispielsweise Hepatitis B) oder die eine bestimmte Behandlung erfahren haben (wie bei der PRIMAL-Studie). Die Kohorten werden von RESIST-Forscherinnen und Forschern mit aufgebaut. Sie generieren die Daten der Patientinnen und Patienten und werten diese aus – mit dem Ziel, die Erkrankungen besser zu verstehen und langfristig besser behandeln zu können.

Patientinnen und Patienten mit Cystischer Fibrose (CF) leiden an chronischen Atemwegsinfektionen, die letztlich ihren Krankheitsverlauf bestimmen. Um für diese Menschen bessere Prognosemöglichkeiten und Therapien zu finden, etabliert ein Team der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zusammen mit den CF Zentren in Berlin, Lübeck, Gießen und Heidelberg eine Kohorte von Patientinnen und Patienten mit Cystischer Fibrose. Ihre klinischen Daten werden in einem Register gespeichert und die hannoverschen Bioproben einschließlich DNA, RNA und Serum in der Hannover Unified Biobank (HUB) gesammelt. Das Ziel ist es, Biomarker für Lungeninfektionen zu finden und zu validieren sowie genetische Informationen der Mikroorganismen zu charakterisieren, die sich in den Atemwegen befinden. Das RESIST-Projekt C3 greift unter anderem auf Daten aus dieser Kohorte zurück.

Kontakt: Professor Dr. Burkhard Tümmler

Im deutschen Register für Primäre Immundefekte (PID-NET-Register) werden klinische und genetische Daten von Kindern und Erwachsenen mit angeborenen, also primären Immundefekten (PID) gesammelt, die an verschiedenen Formen von Infektionskrankheiten und in diesem Zusammenhang oft an Autoimmunität leiden. Mit diesen Daten können Studien durchgeführt werden, um primäre Immundefekte besser verstehen und behandeln zu können.
Am PID-NET-Register nehmen 37 deutsche Zentren teil. Zu den größten Unterkohorten gehören die des Centrums für Chronische Immundefizienz (CCI) in Freiburg und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). In den gespeicherten Daten liegen neben phänotypischen, epidemiologischen und sozio-ökonomischen Parametern in den meisten Fällen auch genetische Informationen vor. Die Proben – Serum, Zellen und DNA – werden in der FREEZE Biobank in Freiburg und in der Hannover Unified Biobank (HUB) gesammelt.

Das PID-NET-Register wurde 2009 eingerichtet, zunächst vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und seit 2018 durch wechselnde Förderer wie zum Beispiel die Care-for-Rare Foundation und ProImmun e.V. finanziert. Es sollen möglichst viele Patientinnen und Patienten aufgenommen werden. Das RESIST-Projekt A2 nutzt Informationen dieses Registers.

Kontakt: Professor Dr. Bodo Grimbacher, Centrum für Chronische Immundefizienz des Universitätsklinikums Freiburg

Die Heilung einer chronischen Hepatitis B-Virusinfektion, die eine Vernarbung des Lebergewebes sowie Leberzellkrebs nach sich ziehen kann, ist bisher nur bei sehr wenigen Menschen gelungen. Dazu gehören die, bei denen die Therapie mit Nukleosid- beziehungsweise Nukleotidanaloga (NUCs) strukturiert unterbrochen wurde. Doch welche Mechanismen führen zur Heilung und welche Biomarker können diese Heilung anzeigen? Um diese Fragen zu klären und letztlich bessere Therapien entwickeln zu können, werden an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) seit 2011 kontinuierlich Patientinnen und Patienten mit einer HBV-Infektion in eine Kohorte aufgenommen. Diese Hepatitis B-Kohorte ist Teil des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Auf Daten von den Patientinnen und Patienten, deren NUC-Therapie unterbrochen wurde greifen die Forschenden des RESIST-Projekts B8 zurück.

Kontakt: Professor Dr. Markus Cornberg

Um die Entwicklung eines Impfstoffs gegen HCV zu unterstützen wird in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) seit 2014 eine Kohorte aufgebaut, in die fortlaufend Daten und Bioproben von Patientinnen und Patienten mit einer chronischen Hepatitis-C-Virusinfektion aufgenommen werden. Das Ziel dieser auch vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) finanziell unterstützten Kohorte ist, Immunreaktionen untersuchen zu können und die Frage zu klären, ob die Heilung von HCV die Immunreaktionen langfristig wiederherstellt.

Kontakt: Professor Dr. Markus Cornberg

Manche Patientinnen und Patienten mit atopischer Dermatitis (Neurodermitis) leiden an wiederkehrenden schweren Formen von Hautinfektionen, die durch das Herpes-simplex-Virus 1 (HSV1) verursacht werden. Ein solches Ekzema herpeticatum (EH) wie auch andere schwere Herpes-Infektionen können zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie einer Gehirnentzündung führen.

Welche genetischen und immunologischen Faktoren führen dazu, dass es bei manchen Menschen zu einem solch schweren Krankheitsverlauf bei ansonsten harmlosen Herpes-Infektionen der Haut kommt? Um dieser Frage nachzugehen, entsteht seit 2017 in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) die HSV-Kohorte, in die insgesamt 150 Betroffene aufgenommen werden sollen. Menschen mit bekannter Neurodermitis, die jedoch bisher nicht unter schweren Herpeserkrankungen leiden, werden als Kontrollprobanden aufgenommen.

Von allen Probandinnen und Probanden werden Bioproben im Labor analysiert und epidemiologische und sozioökonomische Parameter ebenso erfasst wie der Schweregrad der Erkrankung, die IgE-Antikörperspiegel und Spezifitäten für Allergene. Die Daten dienen als Quelle für die RESIST-Projekte A4, B5 und B6.

Kontakt: Professor Werfel

Innerhalb der Kohorte der Klinischen Forschungsgruppe 250 (KFO 250) an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurden von 2010 bis 2018 Daten und Bioproben von mehr als 1.500 Menschen gesammelt, die an Bindegewebserkrankungen, rheumatoider Arthritis, Spondyloarthritis oder Autoimmunhepatitis leiden. Solche rheumatologischen Erkrankungen betreffen bis zu fünf Prozent der Bevölkerung und können auch durch Infektionen ausgelöst werden. Sie erfordern immunsuppressive Behandlungen, die mit erhöhten Raten an verschiedenen Infektionserkrankungen einhergehen. In der Kohorte sind beispielsweise Daten zur Krankheitsdauer und -manifestation, zu Therapie und deren Komplikationen enthalten, sowie Bioproben wie DNA und Blut, die in der Hannover Unified Biobank (HUB) aufbewahrt werden. Der Aufbau der Kohorte wurde finanziell von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Das RESIST-Projekt A2 greift auf Daten und Biomaterial dieser Kohorte zurück.

Rheumapatientinnen und -patienten schneller erkennen und gezielt behandeln zu können – diesem Ziel widmet sich das seit 2017 bestehende Netzwerk Rheuma-VOR, das als Innovationsfonds-Projekt vom Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert wird. Es geht darum, dass für Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Spondylarthritis oder Psoriasis-Arthritis in drei Bundesländern Strukturen und Behandlungsangebote aufgebaut werden. Die Initiative fördert gleichzeitig die Forschung auf dem Gebiet der Versorgung von Rheumapatientinnen und -patienten, die zum Beispiel im RESIST-Projekt B2 (Link) stattfindet. Die Bioproben werden in der Hannover Unified Biobank (HUB) aufbewahrt. Mehr Informationen zu „Rheuma-Vor“ finden Sie auf der Homepage des Netzwerks „Rheuma-Vor“. Ansprechpartnerin zu „Rheuma-VOR“ in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ist Dr. Kirsten Hoeper aus der Klinik für Immunologie und Rheumatologie (Hoeper.Kirsten@mh-hannover.de).

Am Aufbau dieser Kohorte von COVID-19 Patientinnen und Patienten ist ein Konsortium von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Ärztinnen und Ärzten der MHH sowie des Helmholtz Zentrums für Infektionsforschung beteiligt. Patientinnen und Patienten mit einer akuten SARS-CoV2-Infektion werden im Rahmen eines Aufenthalts in der MHH oder des KRH Klinikums Siloah in die Kohorte eingeschlossen und nach Abklingen der Infektion weiter in regelmäßigen Abständen für Folgeuntersuchungen eingeladen. Die Biomaterial- und Datensammlung zu verschiedenen Zeitpunkten der Infektion ermöglicht die longitudinale Untersuchung des Krankheitsverlaufs. Insgesamt sollen bis zu 1.000 Patientenvisiten mit unterschiedlichen Schweregraden des Krankheitsverlaufs bzw. Kontrollpersonen in die COVID-19 Kohorte aufgenommen werden.

Die Biomaterialsammlung umfasst Blut, lebende Blutzellen, Plasma, Serum, Speichel, Urin und Bronchioalveolare Lavage (BAL). Verarbeitet und gelagert werden die Bioproben in der Hannover Unified Biobank (HUB) der MHH. Zu allen Bioproben wird ein einheitlicher Kerndatensatz erfasst, der aktuell durch die umfangreiche Nacherfassung weiterer klinischer Patientendaten ergänzt wird. Um die Pathophysiologie der Erkrankung besser zu verstehen und Biomarker für den Schweregrad zu detektieren, ist für die Kohorte eine intensive molekulare Charakterisierung geplant und zum Teil bereits umgesetzt. Gesamtgenom-, Transkriptom- und Epigenom-Datensätze wurden bereits für etwa ein Drittel der bisher aufnommenen Patientinnen und Patienten generiert. Die gesammelten Bioproben und Daten werden bereits in ca. 25 Forschungsprojekten verwendet und können für weitere COVID-19 Forschungsprojekte über das Use and Access Committee der COVID-19 Biobank beantragt werden.

Finanziert wird der Aufbau der Kohorte über eine Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK).

Kontakt: Prof. Dr. Thomas Illig

Diese COVID-19-Kohorte entsteht im Rahmen des Nationalen Pandemie Kohorten Netz (NAPKON) des Nationalen Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin (NUM) zur heutigen und zukünftigen Pandemiebekämpfung in Deutschland. Das Projekt hat das Ziel, ein harmonisiertes, erweiterbares und interoperables Nationales Pandemie-Kohorten Netz (NAPKON) aufzubauen, um sowohl die Bekämpfung der aktuellen COVID-19-Pandemie und ihrer Folgen als auch zukünftiger Pandemien jeden Ursprungs sowie anderer klinischer Studien zu unterstützen. Die NAPKON Kohorte setzt sich aus drei Sub-Kohorten der Hochauflösenden Plattform (HAP), der Sektorenübergreifenden Plattform (SÜP) und der Populations-basierten Plattform (POP) zusammen.

Die Koordinierungsgruppe des NAPKON Bioprobenkerns, mit Prof. Dr. Thomas Illig und weiteren Koordinatoren, hat hierzu ein Kohorten-Gesamtkonzept erarbeitet, auf dessen Grundlage alle notwendigen Bioproben und Daten deutschlandweit über einheitliche Vorgaben erfasst und in der gemeinsamen Forschungsdatenplattform zusammengeführt werden. Im Rahmen dieser Plattform wird eine eingehende klinische, molekulare und immunologische Phänotypisierung von Patientinnen und Patienten mit COVID-19 über die akute Krankheitsphase hinaus sowie eine Nachuntersuchung mit einem strukturierten Untersuchungsprogramm durchgeführt. Insgesamt wurden bisher über 5000 Patienten und Patientinnen in NAPKON eingeschlossen. Die MHH schließt COVID-19 Patientinnen und Patienten für die hochauflösende Plattform (HAP) der NAPKON COVID-19 Kohorte ein.

Die gesammelten Bioproben umfassen Blut, lebende Blutzellen, Plasma, Serum, Speichel, Urin, verschiedene Abstriche und Bronchioalveolare Lavage (BAL). Verarbeitet und gelagert werden die NAPKON-Bioproben der MHH in der Hannover Unified Biobank (HUB). Die Bioproben der weiteren NAPKON Standorte werden ebenfalls lokal gelagert. Die gesammelten Daten umfassen epidemiologische und demografische Parameter, die Krankengeschichte und potenzielle Risikofaktoren, die Dokumentation medizinischer Routineverfahren und den klinischen Verlauf, einschließlich verschiedener Muster der Organbeteiligung, die Qualität der Versorgung, die Morbidität und die Lebensqualität. Die serielle Bioprobenahme und Datenerfassung ermöglicht eine tiefgreifende molekulare, immunologische und virologische Phänotypisierung durch Einzelzell- und Bulk-Multiomics-Analysen. Neben umfangreichen zentralen Analyse der Bioproben und Daten im Rahmen von NAPKON, können Proben und Daten aber auch über ein zentrales Use and Access Committee für weitere Forschungsprojekte beantragt werden.

Finanziert wird der Aufbau der NAPKON-Kohorten über eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Kontakt: Prof. Dr. Thomas Illig

Die Zusammensetzung der Darmflora (Mikrobiom) kann für die Gesundheit eines Menschen sehr wichtig sein. Es wird vermutet, dass eine frühe Störung der Darmbesiedlung (Dysbiose) mit langfristigen Gesundheitsproblemen einhergehen kann. Besonders anfällig für eine Störung der frühen Darmbesiedlung sind Frühgeborene, da eine Frühgeburt häufig mit medizinisch notwendigen Maßnahmen wie Kaiserschnitt oder der Verabreichung von Antibiotika einhergeht.

Die PRIMAL-Studie untersucht bei 600 Frühgeborenen, die in der 28. bis 33. Schwangerschaftswoche geboren wurden, ob die frühe Gabe von Probiotika (Nahrungsergänzungsmittel aus Milchsäure- und Bifidusbakterien) eine Darm-Dysbiose vermeiden kann. Die Studie startete 2018, sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und an 19 Zentren für Kinder- und Jugendmedizin in Deutschland durchgeführt. Im Rahmen von RESIST wird in der Hannover-Kohorte der PRIMAL-Studie untersucht, welchen Einfluss das Darmmikrobiom auf die Prägung der Immunabwehr hat und ob dies günstig durch Probiotika beeinflusst werden kann. Das Akronym PRIMAL steht für „Priming Immunity at the beginning of Life“ beziehungsweise „Prägung der Immunabwehr am Lebensbeginn“. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite der PRIMAL-Studie.

Kontakt (im RESIST-Team): Professorin Dr. Dorothee Viemann

Projekte: B1

Primär sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine Autoimmunerkrankung der Leber, die das Gallengangsystem befällt, und für die es bisher noch keine heilende Therapie gibt. Viele Betroffene benötigen letztendlich eine Lebertransplantation. Um die Krankheitsmechanismen besser zu verstehen und die Patientinnen und Patienten besser behandeln zu können, gibt es seit 2017 an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eine PSC-Kohorte, in die fortlaufend Patientinnen und Patienten aufgenommen werden. Von ihnen werden Bioproben gesammelt, zum Beispiel Galle und Stuhlproben, sowie Krankheitsdaten. Diese werden auch vom Team des RESIST-Projekts B11 genutzt, Ansprechpartner ist hier PD Dr. Heidrich. Der Aufbau der Kohorte wurde finanziert durch Gelder des Förderprogramms für den medizinisch wissenschaftlichen Nachwuchs „Junge Akademie der MHH“ und des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums für Transplantation IFB-Tx.

Das respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der Atemwegsinfektionen auslöst, an denen manche Kleinkinder sehr schwer erkranken oder sogar sterben. Um herauszufinden, welche genetischen und zellulären Faktoren bei der immunologischen Abwehr von RSV eine zentrale Rollen spielen und so die RSV-Behandlung verbessern zu können, werden seit 2015 Kinder im Alter bis zu zwei Jahre in die RSV-Kohorte IRIS aufgenommen. Sie befindet sich an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und soll stetig erweitert werden.

Erfasst werden dabei grundlegende epidemiologische und sozioökonomische sowie verschiedene klinische Parameter. Zudem werden Bioproben in der Hannover Unified Biobank (HUB) gesammelt. Es konnten bereits erste funktionell relevante genetische Determinanten und zelluläre Moleküle gefunden werden. Das RESIST-Projekt A1 greift auf Daten dieser Kohorte zurück.

Die Kohorte wurde von der Helmholtz Initiative Personalisierte Medizin (Helmholtz iMed) und wird derzeit vom Land Niedersachsen (INDIRA Projekt) finanziell unterstützt.

Kontakt: Professorin Dr. Gesine Hansen und Professor Dr. Thomas Pietschmann

Bei manchen Menschen reaktivieren Varizella-Zoster-Viren (VZV) – sie werden also wieder aktiv, nachdem sie schon vor längerer Zeit (häufig mit dem Krankheitsbild Windpocken) den Körper befallen und dann in den Nervenzellen überdauert haben. Diese Reaktivierung verursacht in den meisten Fällen Gürtelrose und bei fünf bis 20 Prozent der Betroffen folgt darauf eine sogenannte post-herpetische Neuralgie (PHN), die mit Nervenschmerzen einhergeht. Selten kommt es zu anderen Komplikationen, wenn die Viren über die Haut oder das Blut streuen und an anderen Stellen zu Schädigungen führen oder wenn es zum Gewebsuntergang mit tiefen Wunden im betroffenen Gewebssegment kommt.

Um genetische Faktoren zu finden, die dazu beitragen, dass es zu einem solchen Krankheitsverlauf kommt, aber auch um neue Biomarker zu finden, mit denen die Manifestation des Virus im Körper sowie Komplikationen und Folgeerkrankungen vorhergesagt werden können, entsteht seit 2017 an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) eine Zoster-Kohorte. Die Patientinnen und Patienten werden insbesondere in den MHH-Kliniken für Dermatologie und für Neurologie rekrutiert. Sie soll auch helfen, zu verstehen, warum insbesondere ältere Menschen, aber auch Untergruppen jüngerer Patientinnen und Patienten, anfälliger für eine VZV-Reaktivierung mit oder ohne Komplikationen sind. Langfristiges Ziel der Auswertung von Krankheitsdaten und Biomaterialien ist es, die Behandlung der Betroffenen zu verbessern. Es sollen insgesamt 150 Betroffene in die Zoster Kohorte aufgenommen werden.

Die Forscherinnen und Forscher des RESIST-Projekts A3, B5, B6 und B7 werden die Daten dieser Kohorte nutzen.

Kontakt: Professor Werfel