Wie setzen sich Viren auf Einzelpartikelebene zusammen?
Worum geht es in diesem Forschungsprojekt?
Das humane Cytomegalovirus (HCMV) ist ein ubiquitäres Betaherpesvirus von großer klinischer Bedeutung, das beim Menschen eine lebenslange latente Infektion auslöst. Es ist die Hauptursache für angeborene Behinderungen in den Industrieländern und eine wichtige Ursache für Erkrankungen bei Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem, wie Transplantations-, AIDS- oder Krebspatienten. Die Entwicklung eines Impfstoffs hat seit über 20 Jahren hohe Priorität. Trotz anhaltender Bemühungen gibt es bisher keinen zugelassenen Impfstoff, und die antivirale Therapie ist derzeit die einzige Behandlungsmöglichkeit, wobei die Entwicklung einer Virusresistenz ein großes Problem darstellt.
Wie ist der Stand der Dinge?
HCMV setzt sich in einer komplexen Abfolge aufeinander folgender Morphogenese-Ereignisse zusammen, die auf räumlich-zeitlicher Ebene nur unzureichend verstanden sind. Es werden hochaufgelöste Daten benötigt, um zu bestimmen, wie sich Viren auf Einzelpartikelebene zusammensetzen, und um potenzielle Engpässe in diesen Prozessen als spezifische pharmakologische Zielstrukturen zu identifizieren.
Wie kommen wir da hin?
Zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen an der MHH und am CSSB in Hamburg kombinieren wir die molekulare Virologie mit modernsten Licht- und Elektronenmikroskopie-Werkzeugen sowie der Strukturbiologie und der am Zentrum für Strukturelle Systembiologie (CSSB) in Hamburg verfügbaren Computer-Infrastruktur, um zu analysieren, wie sich Viren auf Einzelpartikelebene zusammensetzen.