Infektanfälligkeit: Welche Rolle spielt das Immunsystem?
Besonders anfällig für Infektionen mit Bakterien und Viren sind Neugeborene sowie Seniorinnen und Senioren. Doch warum ist das so? Wie kann man vorhersagen, wer eine Infektion erleiden wird – und wie kann sie oder er optimal behandelt werden? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, erforscht das RESIST-Team auch das Immunsystem dieser Personen.
Bei den Frühgeborenen liegt der Fokus auf dem Zusammenwirken mit dem ebenfalls sich entwickelnden Mikrobiom – also der Gesamtheit aller Mikroorganismen, die sich im Körper ansiedeln. Denn diese „trainieren“ das Immunsystem und könnten möglicherweise zur Förderung der Immunreifung nach der Geburt therapeutisch eingesetzt werden, um typische Blutvergiftungen durch Bakterien und lebensbedrohliche Viruserkrankungen der Atemwege zu verhindern.
Das Zusammenwirken des Immunsystems mit dem Mikrobiom wird auch in Bezug auf eine andere Erkrankung bei Erwachsenen erforscht. Es geht dabei um Spondyloarthritiden, die durch einen Infekt ausgelöst wurden – rheumatische Erkrankungen, die sich durch Entzündungen am Bewegungsapparat äußern. In RESIST wird untersucht, welchen Einfluss das Darm-Mikrobiom darauf hat, ob die Erkrankung heilt oder chronisch wird.
Bei älteren Menschen schaut das RESIST-Team beispielsweise auf ihre Empfindlichkeit gegenüber Grippeviren oder dem Windpockenvirus, der Ursache der Gürtelrose. Bei ihnen steht auch das Thema Impfungen im Mittelpunkt des Interesses, da noch unklar ist, warum sie im fortgeschrittenen Alter oft nicht wirken. Um mögliche neue Impfstoffe sowie innovative Therapien geht es auch bei mehreren Projekten, dies sich mit dem Thema Hepatitis beschäftigen.