Einen herzlichen Empfang bereitete das Team des Zentrums für Strukturelle Systembiologie (CSSB) den sieben RESIST-Mitgliedern, die am 29. August zu Besuch nach Hamburg gekommen waren. Zunächst erhielten die Gäste im Hörsaal allgemeine Informationen über das Zentrum von Prof. Kay Grünewald, dem wissenschaftlichen Direktor des CSSB, der selbst auch RESIST-Forscher ist. Anschließend wurde ihnen die Forschung der insgesamt 18 CSSB (davon fünf assoziierte) Arbeitsgruppen und der vier zentralen Einrichtungen auf interessante und anschauliche Art von den jeweiligen Teamleitungen in Kurzvorträgen präsentiert. Prof. Blanche Schwappach-Pignataro, Vorsitzende des CSSB-Kuratoriums und Dekanin der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, stellte daraufhin die neue Exzellenzcluster-Initiative „Gateways to Health“ vor. Diese dreht sich um interdisziplinäre Ansätze zur Prävention beziehungsweise Bekämpfung von Krankheitserregern, die Auswirkungen auf das globale Leben haben.

Prof. Schulz setzte das Programm mit einer Vorstellung des Exzellenzclusters RESIST fort. Dabei betonte er, dass RESIST die norddeutschen Institutionen MHH, TWINCORE, TiHo, HZI, CSSB und Uni Lübeck zusammenbringe. „RESIST hat auch die Grundlage für eine bessere Verbindung zwischen der MHH, dem CSSB und der Universität zu Lübeck geschaffen. Darauf aufbauend konnte das gemeinsame neue Graduiertenkolleg „VISualization and imaging of virus InfectION (VISION)“ entstehen, das sich um dynamische Bildgebung und strukturelle Virologie dreht“, sagte er. Der RESIST-Sprecher berichtete auch über das Projekt „Hanover-Glasgow Infection Strategy“ (HAGIS), in dem RESIST-Arbeitsgruppen aus Hannover und Hamburg zusammen mit dem MRC-University of Glasgow Centre for Virus Research (CVR) auf ein gemeinsames internationales Graduiertenkolleg hinarbeiten. Des Weiteren führte Prof. Schulz aus, dass die neue MHH-Professur am CSSB, deren finanzielle Unterstützung das Land Niedersachsen jüngst bewilligt hat, die Beziehung zwischen der MHH und dem CSSB vertiefen werde. Zudem seien weitere gemeinsame Projekte in Planung.

Eine Führung durch das Labor des RESIST-Forschers und MHH-Professors Jens Bosse, dessen Arbeitsgruppe „Quantitative Virologie“ am CSSB angesiedelt ist, und zu einem der Kryo-Elektronenmikroskope rundeten den Besuch der RESIST-Gäste im CSSB ab.

Gestärkte Zusammenarbeit

Das Zentrum für Strukturelle Systembiologie (CSSB) ist eine gemeinsame Initiative von neun Forschungspartnern aus Norddeutschland – drei Universitäten, darunter die MHH, und sechs Forschungsinstitute, die sich der infektionsbiologischen Forschung widmen. Dort setzen Forscherinnen und Forscher modernste Technologien und Methoden ein, um die molekularen Mechanismen von Infektionen zu untersuchen und so zu verstehen, wie Krankheitserreger den Menschen infizieren. Ziel ist es, den Weg für wirksamere Behandlungsmöglichkeiten zu ebnen.

Im CSSB gibt es 13 Forschungsgruppen, fünf weitere Teams sind assoziiert. Hinzu kommen die vier zentralen Einrichtungen für die Schlüsseltechnologien Licht- und Fluoreszenzmikroskope, Kryo-Elektronenmikroskopie, Proteinproduktion und Proteincharakterisierung. Im CSSB gibt es auch ein Forschungshotel für junge Forschende in der Übergangsphase vom Post-Doc zum/zur unabhängigen Hauptforschenden. Geplant ist darüber hinaus die Einrichtung eines Kryo-Elektronenmikroskops in einem Labor der Biosicherheitsstufe 3 (BSL3-Labor), was es weltweit so bisher noch nicht gibt.

„Wir freuen uns über den Besuch von Gästen aus RESIST am CSSB“, sagte Prof. Grünewald, „und wir freuen uns darauf, den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen von RESIST zu verstärken, zukünftige gemeinsame Projekte auszuloten und mittelfristig eine weitere Gruppe der MHH am CSSB zu begrüßen.“
Insbesondere für MHH-Forscherinnen und -Forscher besteht die Möglichkeit, die vier zentralen CSSB-Kerneinrichtungen für die eigene wissenschaftliche Arbeit zu nutzen und im Vorfeld auch an den Schulungen teilzunehmen. Die Gruppe von Prof. Bosse empfängt gerne Gäste der MHH am CSSB. Wenn Sie Interesse haben, wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Jens Bosse, E-Mail: jens.bosse@cssb-hamburg.de.

Das Foto zeigt die RESIST-Gäste gemeinsam mit den CSSB-Gastgebern zu Besuch im CSSB.