„Ich freue mich sehr, dass ich nun dabei helfen kann, die Ziele von RESIST zu erreichen“, sagt Chris Lauber, der seit Mitte Juni die MHH-Professur für Computergestützte Virologie innehat und im Institut für Experimentelle Virologie des TWINCORE arbeitet. Es handelt sich um die dritte von RESIST finanzierte Professur.
Professor Lauber analysiert mit seinem Team bioinformatisch das komplexe Zusammenspiel genetischer Variationen des menschlichen Genoms. Sein Ziel ist es dabei, Veränderungen zu finden, die mit der Empfänglichkeit für Erkrankungen oder dem Krankheitsverlauf zusammenhängen. Dabei interessiert sich der 38-Jährige insbesondere für Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial Virus (RSV), die bei Kleinkindern schwer bis lebensgefährlich verlaufen können. Um genetische Determinanten für einen schweren Krankheitsverlauf aufzudecken, arbeitet er eng mit Professor Dr. Gesine Hansen und Professor Dr. Thomas Pietschmann zusammen.
Darüber hinaus erforscht Professor Lauber, ob die Infektionsanfälligkeit eines Menschen vom sogenannten Virom beeinflusst wird, also von der Gesamtheit der mit einem Menschen assoziierten Viren. Um bereits bekannte sowie neu entdeckte Viren mit Krankheiten in Verbindung bringen zu können, deren Ursache ungeklärt ist, hat er mit seinem Team und Kooperationspartnern in Heidelberg vor kurzem einen Workflow zur Hochdurchsatzberechnung entwickelt. „Die riesige Menge an biologischen Daten, die wir bei unserer Forschung analysieren, erfordert den Einsatz effizienter computergestützter Methoden. Deshalb nutzen wir Hochleistungsrechner, auf denen bis zu 50.000 Analysen gleichzeitig laufen können“, beschreibt der Forscher.
Chris Lauber hat in Jena Bioinformatik studiert, 2012 in Leiden, Niederlande, promoviert und anschließend an der Technischen Universität Dresden geforscht. Seit 2017 ist er auch für das in Heidelberg ansässige Deutsche Krebsforschungszentrum tätig.