Im April 2026 startet das neue Graduiertenkolleg „Aktivierung zellulärer anti-mikrobieller Effektoren“ (ACME) unter der Leitung von Prof. Schlüter. Die DFG fördert es über einen Zeitraum von fünf Jahren mit insgesamt rund 7,2 Millionen Euro – mit der Option auf weitere vier Jahre Förderung. In ACME suchen Forschende nach neuen zelleigenen Abwehrmechanismen gegen Viren und Bakterien und bilden dabei den wissenschaftlichen Nachwuchs aus.

Die Forschenden wollen einerseits die molekularen Mechanismen beeinflussen, mit denen Krankheitserreger die Körperzelle als Ort ihrer Vermehrung missbrauchen, und andererseits die zelleigenen inneren Abwehrkräfte stärken, um die Infektionen besser zu kontrollieren. Im Rahmen dieser Forschung bildet das Graduiertenkolleg 20 naturwissenschaftliche und zehn medizinische Doktorandinnen und Doktoranden aus sowie je einen naturwissenschaftlichen und medizinischen Nachwuchsforschenden. Der Fokus liegt auf menschlichen Infektionen mit Alphaherpes- und Influenzaviren sowie auf Bakterien, bei denen intrazelluläre Infektionen ein wesentlicher Teil des Krankheitsverlaufs sind. „Solche zellulären Effektoren könnten die Aufgabe haben, den Erreger zu erkennen, ihn zu kontrollieren oder direkt zu beseitigen“, erklärt Prof. Schlüter.

Der Fokus des GRK liegt auf der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. „Unser zentrales Ziel ist es, junge naturwissenschaftliche und medizinische Doktorandinnen und Doktoranden auf dem Gebiet der Infektionsbiologie humaner intrazellulärer Infektionen in zehn wissenschaftlichen Teilprojekten umfassend und interdisziplinär zu trainieren und ihnen dabei eine breit gefächerte, modernste methodische Vielfalt zu bieten“, sagt Prof. Schlüter. Die Projekte leiten 13 international ausgewiesene Forschende der MHH, des TWINCORE und des HZI.

Das Graduiertenkolleg kooperiert dabei mit dem „Zentrum für Immunologie viraler Infektionen“ der Universität Aarhus. Die Zusammenarbeit umfasst neben Seminaren der dänischen Infektionsforscher in Hannover, welche das GRK gemeinsam mit RESIST koordinieren wird, auch Forschungsaufenthalte der Doktorandinnen und Doktoranden des Graduiertenkollegs in Dänemark.
Kirsten Pötzke

Das Foto zeigt Prof. Dr. Matthias Lochner (links) und Dr. Nishanth Gopala Krishna mit Doktorandin Merle Gatz. Sie unterstützen die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses im neuen GRK.