Wenn Menschen häufig schwere und langwierige Infektionen haben, kann eine angeborene Immunschwäche die Ursache sein. Bisher hat man bereits fast 500 Gene gefunden, die mit solchen Immunschwächen assoziiert sind. Doch es gibt bis dato noch keine öffentlich zugängliche Datenbank, in der umfassende und aktuelle Informationen zu diesen Genen enthalten sind sowie zu den Mechanismen, die sie verursachen, und deren Folgen für den Menschen.

Eine solche Datenbank etablieren derzeit RESIST-Professor Dr. Michele Proietti und Dr. Andrés Caballero-Oteyza von der MHH-Klinik für Immunologie und Rheumatologie sowie vom Centrum für Chronische Immundefizienz (CCI) in Freiburg, zusammen mit weiteren Forschenden. Die Plattform „Genetic Immunology Advisor (GenIA)“ soll dabei helfen, angeborene Immunschwächen besser charakterisieren zu können und letztlich auch Diagnosen ermöglichen. „Unser Ziel ist, dass GenIA die Referenzdatenbank für alle Kolleginnen und Kollegen in der Welt wird, die sich mit dem Verdacht auf angeborene Immunitätsstörungen befassen“, sagt Prof. Proietti.

GenIA hat sich bereits zu einem internationalen Gemeinschaftsprojekt entwickelt und will sich mit derzeit existierenden Datenbanken verzahnen. Alle gespeicherten Daten zu bisher 24 Genen wurden durch manuelle Durchsicht von veröffentlichten Forschungsartikeln extrahiert und gespeichert. Dazu erschien jüngst ein Artikel im renommierten Journal Allergy and Clinical Immunology.

Die Fotos zeigen Professor Dr. Michele Proietti und Dr. Andrés Caballero-Oteyza.