Die Virusinfektion Hepatitis B kann von antiviralen Therapien unterdrückt werden, eine funktionelle Heilung ist jedoch selten. Es gibt neuartige Immuntherapien, die häufiger zu einer tatsächlichen Heilung führen sollen. Doch bisher ist unklar, welche Patientinnen und Patienten besonders von diesen neuen Therapien profitieren.

Forscherinnen und Forscher des Zentrums für Individualisierte Infektionsmedizin (CiiM), gemeinsamen Einrichtung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der MHH, des Exzellenzclusters RESIST und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) haben unter der Leitung von Prof. Markus Cornberg und PD Dr. Anke Kraft einen Biomarker identifiziert, der Prognosen über den Therapieerfolg ermöglichen soll. Die Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift Gut. An der Studie waren u.a. auch Prof. Li und Prof. Wedemeyer beteiligt.

Die Studie ergab, dass bei einer chronischen Hepatitis B-Virusinfektion die T-Zell-Antworten nicht mit dem HBsAg-Spiegel im Blut assoziiert sind, sondern eher mit dem Alter der Patientinnen und Patienten. „Jüngere Patientinnen und Patienten, die vermutlich noch nicht so lange chronisch mit dem Virus infiziert sind, zeigen eine stärkere T-Zell-Antwort auf das Virus“, sagt Prof. Cornberg. „Da dies Voraussetzung für eine erfolgreiche Immuntherapie gegen das Virus ist, sollten neue Immuntherapien vor allem in diesen Patientinnen und Patienten untersucht werden.“ Zudem fand das Team heraus, dass die T-Zellen von Infizierten mit einem niedrigen Blutspiegel eines anderen Virusmarker („Hepatitis B core-related Antigen“, HBcrAg) bessere Immunfunktionen hatten.

Der Text basiert auf einer Pressemitteilung Dr. Charlotte Wermser / HZI

Zur Abbildung: Hepatitis B kann zu Leberzirrhose und Leberzellkrebs führen.