Die ersten Studierenden haben den neuen Masterstudiengang begonnen, der im Rahmen von RESIST und PLRI entstanden ist.
Die Corona-Pandemie hat es uns deutlich vor Augen geführt: In der Medizin wird es immer wichtiger, mit großen Datenmengen sicher umgehen zu können. Deshalb bildet die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) mit dem neuen Masterstudiengang „Biomedizinische Datenwissenschaft“ nun Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet aus. Der Studiengang ist im Rahmen von RESIST unter maßgeblicher Beteiligung des Peter L. Reichertz Instituts für Medizinische Informatik (PLRI) der MHH und der TU Braunschweig entstanden.
Die ersten 18 Studierenden haben nun ihr Studium begonnen. Es sind Absolventinnen und Absolventen eines biowissenschaftlichen Bachelorstudiums oder eines Medizinstudiums. Sie lernen in den kommenden vier Semestern, zielgerichtet große, heterogene und komplexe Datenmengen zu generieren und zu handhaben sowie IT-Lösungen zu entwickeln und anzuwenden. Dieses Wissen soll die Prävention von Krankheiten, passgenaue Diagnosen sowie Behandlungs- und Therapieentscheidungen optimieren.
„Wir freuen uns, nun gemeinsam mit Ihnen den Studiengang starten zu können“, sagte RESIST-Sprecher Prof. Dr. Thomas Schulz, Leiter des MHH-Instituts für Virologie, bei der Eröffnungsfeier am 7. Oktober. Er ist Sprecher des neuen Studiengangs, gemeinsam mit Prof. Dr. Dr. Michael Marschollek, geschäftsführender Direktor des PLRI. Die Dozentinnen und Dozenten des PLRI sind wesentlich an der Lehre des Studiengangs beteiligt.
Das richtige Studium am richtigen Ort zur richtigen Zeit
„Die MHH ist ein sehr guter Ort, um das Beste aus der Informatik mit dem Besten aus der Medizin zu kombinieren“, betonte Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur, der für diese Feier eine Videobotschaft vorbereitet hatte. MHH-Präsident Prof. Dr. Michael P. Manns, der den Studierenden bei dieser Feier die MHH vorstellte, unterstrich diese Aussage: „Es ist das richtige Studium am richtigen Ort zur richtigen Zeit.“
MHH-Studiendekan Prof. Dr. Ingo Just wies darauf hin, dass die Studierenden einen medizinischen oder einen naturwissenschaftlichen Hintergrund mitbringen und das Studium somit sehr gut auf interprofessionelle Teamarbeit vorbereite. „Um kooperativ, produktiv und harmonisch zusammen zu arbeiten, muss man lernen, wie der oder die andere denkt“, sagte er.
„Die Digitalisierung wird die Medizin umkrempeln“, schilderte Prof. Dr. Rudi Balling. Der Direktor des „Luxembourg Centre for Systems Biomedicine“ der Universität Luxemburg thematisierte in seinem Festvortrag „verzwickte Probleme“ – Probleme mit vielen Komponenten und Interaktionen, einem hohen Grad an Verknüpfung, Vernetzung und Rückkopplung. Mit seinen Worten „Für diese Probleme, zum Beispiel Pandemien, Klimawandel und Rassismus, gibt es keine eindeutigen, sondern nur partizipative Lösungen – und die Basis dieser Lösungen sind Daten“, betonte er die Wichtigkeit des neuen Studiengangs.
Weitere Informationen zu diesem Masterstudiengang gibt es im Internet unter www.mhh.de/master-biomeddat sowie bei der Koordinatorin des Studiengangs Dr. Melina Celik, Telefon: 0511 532-5700, master.biomeddat@mh-hannover.de
Das Foto zeigt die ersten Studentinnen und Studenten des neuen Masterstudiengangs „Biomedizinische Datenwissenschaft“. Copyright: „Mareike Heger/MHH“