Als neues Mitglied in RESIST begrüßen wir Professor Dr. Lars Dölken. Der Spezialist für Herpesviren ist seit dem 2. April 2024 Direktor des MHH-Instituts für Virologie und somit Nachfolger von Prof. Schulz, der das Institut seit 2000 leitete. Prof. Dölken ist seit Mitte April auch im RESIST-Vorstand.

Prof. Dölken ist Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsbiologie. Der 47-Jährige war zuvor Direktor des Instituts für Virologie und Immunbiologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Über die von ihm geleitete DFG-Forschungsgruppe FOR2830 „Fortschrittliche Konzepte in der zellulären Immunkontrolle von Zytomegalieviren“ bestehen seit vielen Jahren enge Kontakte zu zahlreichen Arbeitsgruppen an der MHH.

Sein Forschungsinteresse im Rahmen von RESIST dreht sich um die Zellbiologie der Interaktionen zwischen Herpesviren und Wirt sowie um die virale Immunabwehr. Dazu setzt er mit seinem Team eine breite Palette systembiologischer Ansätze ein, um die Manipulation der Transkriptions- und Translationsmaschinerie des Wirts durch HSV-1 und HCMV während der produktiven Infektion, der Latenz und der Reaktivierung zu identifizieren und zu charakterisieren. „Wir haben Pionierarbeit bei der metabolischen RNA-Markierung geleistet, um die Manipulation der Wirtszellen durch Viren mit hoher zeitlicher Auflösung auf Einzelzellebene untersuchen und neue zelluläre Gene und Mechanismen aufdecken zu können, die den Ausgang der Infektion bestimmen“, sagt er. Ein langfristiges Ziel seiner Forschung ist es, konservierte virale Mechanismen ins Visier zu nehmen, die in frühen Phasen der lytischen Infektion und Virusreaktivierung wichtig sind. Die daraus erworbenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, neue antivirale Wirkstoffe mit erhöhtem therapeutischen Potenzial entwickeln zu können.

Lars Dölken ist in Freiburg im Breisgau geboren und aufgewachsen, er studierte Medizin an der Universität Greifswald und an der Universität von Otago in Dunedin auf der Südinsel Neuseelands. Nach der Promotion forschte er ab 2005 als Postdoktorand in der Virologie am Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dort schloss er auch seine Weiterbildung zum Facharzt sowie seine Habilitation ab. 2011 wechselte er als Dozent für Transfusions- und Transplantationsvirologie an die University of Cambridge, Großbritannien. Seit 2015 hatte er den Lehrstuhl für Virologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg inne.