In der biowissenschaftlichen und klinischen Forschung müssen immer mehr größere und komplexere Datensätze ausgewertet werden – unter anderem aufgrund des zunehmenden Einsatzes von Omics-Technologien. Um den Studierenden der drei Biowissenschaftlichen Masterstudiengänge der MHH, zu denen auch der Masterstudiengang Biomedizinische Datenwissenschaft gehört, die statistischen und analytischen Methoden zu vermitteln, die für die korrekte wissenschaftliche Auswertung und Bewertung solcher Omics-Datensätze benötigt werden, haben im Jahr 2019 Lehrende verschiedener MHH-Institute* das studiengangsübergreifende Modul „Biostatistik, Omics-Techniken und Big Data“ ins Leben gerufen. Das Modul erhielt im Rahmen des Förderprogramms „Qualität plus – Programm für gute Lehre in Niedersachsen“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur eine Förderung von 340.000 Euro für die dreijährige Etablierungsphase.

Am 17. Juni 2022 konnten Studierende, Dozierende sowie interessierte Gäste im Rahmen eines Mini-Symposiums an der MHH nun die erfolgreiche Etablierung des Moduls feiern. Nach der Begrüßung durch MHH-Präsident Prof. Dr. Manns gaben die eingeladenen Referentinnen und Referenten spannende Einblicke in ihre Forschungsthemen, die sich um die Planung datenintensiver Studien, die Datenerhebung und Auswertung mithilfe reproduzierbarer Pipelines sowie die Datenvisualisierung drehten.

In dem Modul gehen die Expertinnen und Experten auf die Besonderheiten der verschiedenen Omics-Verfahren ein: Dabei beziehen sie sich auf grundlegende Daten kompletter Genome (Genomics), genetische Information abgelesener RNA-Produkte (Transcriptomics), gebildete Proteine und Kohlenhydratverbindungen (Proteomics und Glycomics) sowie auf die Betrachtung des kompletten Stoffwechsels (Metabolomics).
Das interdisziplinäre Modul wurde im Sommersemester 2020 erstmalig für die Masterstudiengänge Biochemie und Biomedizin als Wahlpflichtmodul angeboten. Seit dem Sommersemester 2022 nehmen auch Studierende des neu gegründeten Masterstudiengangs Biomedizinische Datenwissenschaft an diesem Modul teil, welches für sie ein Pflichtmodul darstellt.

Eine Besonderheit dieses Moduls ist die fachübergreifende Zusammenarbeit der Dozierenden aus den verschiedenen Omics-Bereichen und der Biometrie, welche nicht nur das gegenseitige Verständnis fördert, sondern auch den Studierenden einen umfassenden Einblick in alle Bereiche ermöglicht und ein zukunftsorientiertes Studium gewährleistet.
*Institut für Biometrie, Institut für Toxikologie/zentrale Forschungseinheit Proteomics, Institut für Pharmakologie/zentrale Forschungseinheit Metabolomics, Institut für Klinische Biochemie, Zentrale Forschungseinrichtung Genomics

Das Foto zeigt Dozierende sowie Referentinnen und Referenten beim Mini-Symposium am 17. Juni in Hörsaal R, fotografiert von Dr. Gustav Meyer, MHH.