Wie viele Menschen haben in Deutschland einen angeborenen Immundefekt, der sie für Infektionskrankheiten besonders anfällig macht? Und welche der rund 200 bekannten Formen haben sie? Um Fragen wie diese beantworten zu können, werden seit 2009 Daten von Patientinnen und Patienten im deutschen Nationalen Register für Primäre Immundefekte (PID-NET) gesammelt. Nun hat Professor Dr. Bodo Grimbacher, Centrum für Chronische Immundefizienz des Universitätsklinikums Freiburg, die Daten der bisher rund 2.400 Betroffenen mit seinem Team ausgewertet und im wissenschaftlichen Journal „Frontiers in Immunology“ veröffentlicht. Die Ergebnisse dieser Studie bilden eine wichtige Basis für die Forschung im Exzellenzcluster RESIST.
Von 100.000 Einwohnern haben durchschnittlich 2,7 eine angeborene Immunschwäche. Bei mehr als der Hälfte von ihnen sind zu wenige funktionierende Antikörper vorhanden. Bei weiteren 22 Prozent zeigt sich eine Immundysregulation – häufig eine Autoimmunerkrankung. Die ersten Symptome, hauptsächlich Infektionen, können jederzeit im Laufe eines Lebens auftreten – von der Geburt bis zum späten Erwachsenenalter. „Die Ergebnisse werden letztendlich zu schnelleren Diagnosen und besseren Behandlungen führen“, sagt Professor Grimbacher.
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